Menschenrechtsverletzungen im Bergbau in Simbabwe

Bei einer Auseinandersetzung um ausstehenden Lohn verletzte ein chinesischer Minen-Manager in der Provinz Gweru zwei Arbeiter mit einer Schusswaffe. Es kam zum Streit, nachdem die zugesicherte Auszahlung in US-Dollar verweigert wurde. Der Manager wurde wegen versuchten Mordes angeklagt und befindet sich in Polizei-Gewahrsam (CNN 27.06.2020).

Die chinesische Gemeinde in Gweru hat sich von dem Vorfall distanziert und versprochen, die Arztrechnungen der verletzten Arbeitnehmer zu bezahlen und ihre Familien zu unterstützen. “Wir hoffen aufrichtig, dass die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern und Völkern nicht durch diesen isolierten Vorfall beeinträchtigt wird, der nicht das Verhalten von uns als chinesische Gemeinschaft widerspiegelt”.

In Simbabwe sind mindestens 10.000 chinesische Spezialisten im Bergbau-, Telekommunikation- und Bausektor beschäftigt. Immer wieder gibt es in chinesisch geführten Minen aber auch in staatlichen Bergbaubetrieben Vorfälle von Menschenrechtsverletzungen, fehlenden Sicherheitsmaßnahmen und Umweltzerstörungen. Einheimische Minenarbeiter sind häufig einem menschenverachtenden System ausgeliefert, in dem Profit-Maximierung und Ausbeutung vorherrscht.

In einer Erklärung der Zimbabwe Environmental Law Society (ZELA) heißt es (ZELA ist eine Nichtregierungs-Organisation in Simbabwe und setzt sich für Umweltgerechtigkeit und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ein): “In vielen Teilen Afrikas, einschließlich Simbabwe, zeigten chinesischen Bergbauinvestoren in der Vergangenheit wenig Interesse an Sicherheits-, Gesundheits-, Umwelt-, Arbeits- und Menschenrechtsstandards”. Auch mehren sich Fälle, in denen sich chinesische Minenbetreiber weigern, in Zeiten der Corona-Pandemie ihre  Arbeiter mit Schutzkleidung zu versorgen.