Impfen in Afrika – eine Frage der Gerechtigkeit ?
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„Afrika steht beim Impfen weit hinten“ lautete dieser Tage eine Schlagzeile der StZ. Während sich die wohlhabenden Länder im Norden der Erde über 6,4 Mrd. Dosen an Impfstoffen gesichert haben, Russland und China eigene Forschungen betreiben, werden in Afrika erst Mitte 2021 nennenswerte Mengen ankommen. Afrikaner sind beim Rennen auf die Leben sichernden Seren wieder einmal ganz hinten platziert. „Das ist ethisch skrupellos und dumm“ so Lawrende Gostin, Direktor des Instituts für nationales und globales Gesundheitsrecht in Washington. „Solange nicht die ganze Welt gesichert ist, wird es auch in den reichen Ländern immer wieder zu neuen Epidemie-Ausbrüchen kommen.“
Dabei versuchten die Regierungen Südafrikas und Indiens eine vorübergehende Aufhebung der Patentrechte für Corona-Impfstoffe zu erreichen und wurden von den westlichen Industrienationen ausgebremst. Einmal mehr zählen Menschenleben weniger als die zu erwartende Rendite einiger Pharma-Firmen, obwohl in die Entwicklung des Impfstoffes Milliarden an Steuergeldern geflossen sind. Ärzte ohne Grenzen und Amnesty kritisieren, der Schutz von Leben und Gesundheit müsse Vorrang vor dem Schutz geistigen Eigentums haben.
Die Abrechnung könnte für den reichen Norden schmerzhaft werden. Schon jetzt begeben sich immer mehr Staaten in Afrika für Geld und Investitionen in Chinas Hand. Die Volksrepublik steigert so ihren politischen Einfluss und es bleibt abzuwarten, wann chinesische Covid-19-Impfstoffe in Afrika als medizinische Hilfsgüter zum Einsatz kommen.
Am 26.12.2020 starten die Impfungen gegen das Corona-Virus in Deutschland
Liebe Mitglieder, Pateneltern, Spender und Freunde der KMG,
wir bedanken uns für die vielfältige Hilfe, wünschen besinnliche und erholsame Weihnachtstage verbunden mit Zuversicht und Hoffnung auf ein gesundes neues Jahr 2021.
Vorstand und Ausschuss der
Kernen-Masvingo-Gesellschaft
Jahreshauptversammlung und Entlastung
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Wie bereits angekündigt muss unsere Jahreshauptversammlung wiederum verschoben werden. Daher erfolgen die Berichte von Vorstand und Kasse für das Rechenschaftsjahr 2019 auf schriftlichem Weg und wurden mit der Post versendet. Unsere Mitglieder bitten wir um Entlastung und Rücksendung des ausgefüllten Formulars bis 31.12. an Frau Ihring, Gemeindeverwaltung Kernen. Auch freuen wir uns über Anregungen und Rückmeldungen.
Wir blicken auf ein schwieriges Jahr zurück, das ganz unter dem Eindruck der Corona-Krise stand. Ausschuss und Vorstand konnten kaum reguläre Sitzungen abhalten, stattdessen fanden mehrere Telefonkonferenzen (TELKO) statt. Trotz dieser Einschränkung wurden einige Maßnahmen in Bondolfi und Masvingo erfolgreich auf den Weg gebracht.
Als Glücksfall hat sich unser Container-Transport erwiesen, der Ende Oktober 2019 mit Hilfsgütern in Masvingo eintraf. Neben einem Krankenwagen mit Ausrüstung, Nähmaschinen und Computern befanden sich auch zwei Beatmungs-Geräte an Bord, die mit Ausbruch von Covid-19 zum Einsatz kamen. Im April 2020 wurden als Corona-Sofort-Hilfe 3.500 Schutzmasken und 1.600 Flaschen Desinfektionsmittel nach Masvingo ausgeliefert, eine kleinere Lieferung und zusätzliche Medikamente erhielt Bischof Rudolf von der Diözese Gokwe. Im März und Juli 2020 finanzierte die KMG zwei erfolgreiche Brunnen-Bohrungen nahe Masvingo (Sipambi + Mapfumo). Nunmehr verfügen die Dorfbewohner über frisches Wasser zum Kochen, Waschen und Bewässern ihrer Felder. Auch sind wir sehr froh, dass in Bondolfi inzwischen 91 Patenkinder unterstützt werden.
Bei allen Mitgliedern, Pateneltern, Spendern und Freunden der KMG möchten wir uns auch im Namen von Schwester Katharina herzlich bedanken. Es ist ein gutes Signal, wenn in schwieriger Zeit so viel Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt vorhanden ist.
Überwältigende Resonanz nach Aufruf für drei Waisenkinder
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Die große Resonanz und Hilfsbereitschaft, die uns nach Aufruf im Mitteilungsblatt und auf der Homepage erreicht hat, war überwältigend. Innerhalb kürzester Zeit konnten die drei Geschwister Praise, Lee und Lingon an Pateneltern in Rommelshausen vermittelt werden. Auch sind noch weitere Angebote zur Übernahme einer Patenschaft oder zu einer Spende an unsere Patenkinder eingegangen – dafür ganz herzlichen Dank.
Aktuell haben uns Briefe der Familie unseres Patenkindes Gamuchirai erreicht. Durch Spenden der KMG konnte Material zum Bau einer Zwei-Zimmer-Hütte für die Kinder und die Reparatur des Dachs der Küchenhütte finanziert werden. Der Ausbau selbst erfolgte in Eigenleistung durch die Familie. Alle sind sehr glücklich, die sechs Kinder haben nun genügend Platz zum Lernen und Schlafen.
Nach einem fast 7-monatigen Lockdown wird nun langsam der Kindergarten und die Schule wieder geöffnet und die Kinder kommen zurück in die Mission Bondolfi. Schwester Katharina ist sehr glücklich alle nach so langer Zeit wiederzusehen.
Auch erreichte uns ein großes Dankeschön der Secondary School Bondolfi. Die Stühle des Posaunenchors Stetten Buy Zithromax without Prescription , die wir letzten Herbst im Container mitgeschickt hatten, finden eine neue Verwendung und ergänzen die Bestuhlung in einem Klassenzimmer.
Stühle des Posaunenchors Stetten finden im Klassenzimmer der Secondary School neue Verwendung
Corona-Infektionen in Afrika
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In Afrika gibt es vergleichsweise viel weniger Corona-Infektionen als in Europa oder Amerika. Zwar gehen Fachleute von einer hohen Dunkelziffer aus und es wird deutlich weniger getestet, trotzdem ist die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und die Sterblichkeit geringer. Auch hätten afrikanische Staaten Maßnahmen wie Reisebeschränkungen, Ausgangssperren und Schulschließungen früh umgesetzt.
Ein wichtiger Faktor ist die junge Bevölkerung – in den meisten afrikanischen Ländern sind nur 3 % der Bevölkerung über 65 Jahre alt, in Deutschland sind es 18 %. Vor allem ältere Menschen sterben an Covid-19 (engl.: Corona Virus Deseas 2019). Mit zunehmendem Alter nehmen Krankheiten wie Diabetes zu, Wohlstandserkrankungen und Übergewicht sind in Afrika seltener. Dagegen kommen Infektionskrankheiten wie HIV, Malaria oder Tuberkulose viel häufiger vor, trainieren aber das Immunsystem und könnten sich mildernd auf Covid-19-Erkrankungen auswirken. Evtl. spielen auch die Lebensbedingungen und das wärmere Klima eine Rolle. Ein großer Teil der Bevölkerung verbringt seine Zeit im Freien, außerdem ist Afrika weniger vernetzt, die Menschen sind nicht so mobil wie in Europa und das Virus kann sich weniger verbreiten.
Für die Parasitologie Maria Yazdanbakhsh von der Universität Leiden ist das Immunsystem entscheidend. Die Menschen in Afrika seien anderen Mikroorganismen und Parasiten ausgesetzt und diese würden das Immunsystem fundamental verändern. Zudem fehle eine bestimmte Gen-Variante aus dem Neandertaler-Erbe, das für schwere Covid-19-Verläufe sorge. Um die Pandemie besser zu verstehen ermutigt Yazdanbakhsh, den Blick auf Afrika zu richten. Dort sei der Verlauf anders und man könne daraus viel lernen. »Afrika ist eine Quelle der Inspiration«.
+++ Covid-19-Info Simbabwe (14.11.2020)
8.756 Infizierte / 8.096 Genesene / 257 Gestorbenen
Freundschaftsbänke in Simbabwe – die Weisheit alter Frauen
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»Kufungisisa« ist aus der Shona-Sprache und heißt so viel wie „zu viel nachdenken“, gemeint sind Depressionen. Insbesondere in den Entwicklungsländern werden psychische Erkrankungen durch Konflikte, Krisen und Armut verschlimmert. Psychiater Dixon Chibanda aus Harare hatte die Idee, Großmütter zu Laientherapeutinnen auszubilden. Er fand Verbündete und setzte auf die Großmütter: Rückgrat, Herz und Verstand in vielen simbabwischen Familien, wo die Eltern-Generation durch HIV weggestorben ist. „Sie sind empathisch, die besten Zuhörerinnen, Geschichtenerzählerinnen und Trösterinnen, leben in Dörfern wo sie gebraucht werden und haben Zeit.“
Seit über 10 Jahren sitzen ältere Frauen auf Freundschafts-Bänken vor den Kliniken, hören zu und retten Leben. Im Schatten eines Avocado-Baumes erwartet Melania Motokari ihre Patienten. „Willkommen mein Kind“, begrüßt sie die junge Frau. „Hallo Gogo, Großmutter“ antwortet die Besucherin. Gogo ist die liebevolle Bezeichnung für alte kluge Damen. Ein bleibender Reichtum des Landes mit 662 Gogos, die Geduld und Zeit mitbringen, um Leid zu lindern. Dabei ist eine Frau mit Halluzinationen, in deren Kopf nachts Motoren dröhnen. Ein junger Mann, der sich mit codeinhaltigem Hustensaft berauscht. Die junge Mutter mit ihrem Baby, deren Vater seinen Lohn und die Sorgen in Maisbier ertränkt. Geschichten von Gewalt in der Ehe und sexuellem Missbrauch, von Armut, Angst, Einsamkeit … und immer wieder von HIV.
Gogo auf Freundschaftsbank wartet auf ihre Besucher
Die Erfolge der Freundschaftsbänke sind beeindruckend. Eine Studie der Universität von Simbabwe belegt, dass viele Patienten mit Angstzuständen nach den Gesprächen mit einer Gogo weniger Symptome von »Kufungisisa« aufwiesen. Ein Modell für arme Länder, wie Menschen mit psychischen Erkrankungen geholfen werden kann.
Quelle: Isabel Stettin