Geburtsurkunde für Jeremia

Im Juni dieses Jahr haben wir von Jeremia berichtet. Er wurde seit vielen Jahren als Patenkind unterstützt, er durfte keine Prüfung schreiben. Die weitere Ausbildung war unmöglich, da er keine gültige Geburtsurkunde hatte und somit offiziell nicht existierte.

Wir freuen uns sehr, dass er inzwischen gültige Dokumente hat und bald seinen Ausweis bekommen kann. Nun steht seinem Abschluss der O-Level Prüfung (mittlere Reife) nichts mehr im Wege. Er muss natürlich den Stoff wieder lernen und die Prüfung schreiben, für den intelligenten jungen Mann sollte das aber kein Problem sein.

Mit Jeremia bekamen noch einige andere Schüler eine Geburtsurkunde, die ansonsten in eine ähnlich schwierige Situation gekommen wären.

Wyckliff, einer unserer Besucher beim 25-jährigen Jubiläum, hatte alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt um Jeremia zu helfen. Es sah aussichtslos aus, als Jeremias Geburt selbst in der kleinen Klinik in Bondolfi nicht eingetragen war. Wie sollte er beweisen, dass es ihn gibt? Am Ende gab es nur noch eine kleine Hoffnung, und Wyckliff besuchte den Häuptling der Gegend. Der Häuptling hat in seinem Territorium sehr viel Macht und bestimmt im ländlichen Simbabwe über fast alles, u.a. die Zuteilung von Land und den Bau von Häusern. Er ist mächtig, reich und geachtet. Er versprach Wyckliff beim 2. Besuch sich des Problems anzunehmen.

Wenige Tage danach bekomme ich eine Mail von Sr. Katharina, dass der Häuptling in der Schule war und alle Kinder aufgeschrieben wurden, die keine Geburtsurkunde haben – alle wurden legalisiert und registriert, sie bekamen eine Identität und sind nun sehr glücklich – sie existieren!

Margret Thumm-Jorge